Kalte, warme oder auch Wechselfußbäder entfalten ihre Wirkung auf unseren Körper bereits über den jeweiligen Temperaturreiz – ganz ohne zusätzliche Wirkstoffe. Setzt man dem Wasser dann aber noch Salz, ätherische Öle oder Heilpflanzenaufgüsse hinzu, kann man die Wirkung noch deutlich steigern.
Bei Fußbädern sind unterschiedliche Temperaturen möglich: „Kalt“ bedeutet, dass die Temperatur 18 °C nicht übersteigt, ein warmes Bad liegt zwischen 36°C und 38°C und ein heißes zwischen 39°C und 41°C. Die Reizstärke sollte allerdings immer an die Ausgangslage der Person, die sich dem Fußbad unterziehen möchte, angepasst werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass einige Minuten nach jedem Fußbad – egal ob warm oder kalt – die Füße wieder warm sind. Ist dies nicht der Fall, sollte zunächst mit ansteigenden Fußbädern begonnen werden. Kalte Anwendungen sind erst dann zu empfehlen, wenn sich der Körper an die Reizunterschiede des Wassers gewöhnt hat.
Das verwendete Gefäß ist groß genug zu wählen, dass beide Füße bequem nebeneinander auf dem Boden Platz haben. Je nachdem, ob und welche Zusätze verwendet werden, kann sich das Material des Gefäßes verfärben!
Wenn man ätherische Öle im Fußbad verwenden möchte braucht man einen Emulgator, um eine gleichmäßige Verteilung der Öle im Wasser zu erreichen. Gute Emulgatoren sind z.B. Salz, Honig und Sahne. Reines ätherisches Öl kann man sehr sparsam dosieren. Je nachdem, um welches Öl es sich handelt, werden einem Fußbad nicht mehr als 2 bis maximal 5 Tropfen (auf ca. 2,5 Liter Wasser) zugesetzt.
Für ein Fußbad mit Heilpflanzen stellt man ca. 1/2 Liter sehr starken Tee her, den man anschließend dem Fußbad zugibt. Als Faustregel nimmt man die 3- bis 5-fache Menge des getrockneten Pflanzenmaterials wie für einen Genusstee. Für ein Fußbad mit einer Tinktur, dem alkoholischen Auszug einer Pflanze oder eines Pflanzengemisches, werden ungefähr 10 ml Tinktur (1 Esslöffel) pro Liter Wasser gerechnet. Nach einem solchen Fußbad lässt man die Füße bevorzugt lufttrocknen.
Rezept für ein wohltuendes Salzbad:
- 2,5 Liter Wasser
- 25-50 Gramm Salz
Badedauer: 15-20 Minuten, anschließend das Salz nicht abspülen (speichert die Feuchtigkeit), sondern die Füße nur mit einem Handtuch trockentupfen (Zehenzwischenräume allerdings gründlich!).
Man kann ein grobes Meersalz, Himalaya-Salz oder auch ein normales Speisesalz verwenden. Das Salzbad hat eine stark durchblutungsfördernde Wirkung und bringt Erleichterung bei müden oder geschwollenen Füßen und Beinen.
Sichere Anwendung
- Für Temperatur und Dauer der Anwendung ist das Empfinden des Anwenders maßgebend – 20 Minuten sollten allerdings nicht überschritten werden
- Personen mit Herz- und Gefäßerkrankungen sollten im Umgang mit warmen und heißen Bädern sehr vorsichtig sein – die Kreislaufbelastung nimmt mit steigender Temperatur zu
- Bei venöser Problematik (Krampfadern, Venenentzündungen, Thrombosen) KEINE heißen Fußbäder
- Auch Schwangere sollten auf zu heiße oder ansteigende Fußbäder verzichten, da sie Blutandrang im Unterleib bewirken. Aus dem gleichen Grund können ansteigende oder heiße Fußbäder die Menstruationsblutung verstärken
- Vorsicht beiFußbädernmit Senfmehl (Sinapis albae semen [Weiße Senfsamen] bzw. Brassica nigra [Schwarzer Senf]): nicht in der Schwangerschaft, für Menschen mit empfindlicher Haut und für Kleinkinder
- Kalte Fußbäder NICHT bei Harnwegsinfekten, bei Bluthochdruck und arteriellen Durchblutungsstörungen sowie bei Personen, die leicht frösteln oder frieren