Pflege der gereizten Schleimhäute mit der Eibischwurzel (Althaea officinalis)

„The same procedure as every year“ heißt es für viele von uns im Frühling und nicht wenige haben dann recht schnell „die Nase so richtig voll“.

Daher zunächst ein paar allgemeine Empfehlungen, die es in der Heuschnupfenzeit zu berücksichtigen lohnt:

  • auf Pollenflug-Vorhersagen achten und bei starkem Pollenflug Aufenthalte im Freien einschränken/lassen und auf anstrengende Betätigungen (z.B. Sport) evtl. kurzfristig verzichten (je nach Witterung variiert der Blühbeginn der Pflanzen!)
  • trockene, sensible Hautareale besonders pflegen, um die physiologische Barriere nach außen aufrecht zu erhalten
  • Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung zur Reinigung oder Inhalation (1 g Salz pro 100 ml lauwarmes Wasser); abschwellende Nasentropfen nur im Notfall über einen möglichst kurzen Zeitraum verwenden
  • Urlaub möglichst in die Zeit der Hauptblüte der „Problempflanze/n“ legen und wenn möglich Reisen in allergenarme Gebiete wie z.B. auf Inseln, ans Meer oder ins Gebirge vornehmen
  • Autofahren mit geschlossenen Fenstern sowie abgeschalteter Lüftung; evtl. Pollenfilter einbauen und regelmäßig erneuern lassen
  • Pollenkonzentrationen sind im Tagesverlauf und auch örtlich unterschiedlich hoch, daher Lüften der Wohnung in ländlichen Gebieten am besten abends zwischen 19 und 24 Uhr und in der Stadt morgens zwischen 6 und 8 Uhr
  • Staubsauger mit speziellem Feinstaubfilter bevorzugen und die Filtertüte mindestens alle zwei Wochen austauschen (wenn möglich sollte der Betroffene selbst nicht saugen und währenddessen auch nicht anwesend sein)
  • Abendliches Haarewaschen entfernt aufgesammelte Pollen
  • Aufbewahrung der Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers reduziert ebenfalls die Pollenbelastung
  • Wäsche während der Blütezeit nicht im Freien trocknen, keine Weichspüler verwenden
  • Stoffe, die die Schleimhäute reizen wie z.B. Zigarettenrauch, Haarspray, Deos usw. möglichst meiden oder zumindest stark reduzieren
  • Tragen einer Brille oder Sonnenbrille im Freien

Rezept für einen Eibischwurzel-Tee:

1 Teelöffel [TL] Eibischwurzel wird mit 150 ml kaltem Wasser in eine Tasse gegeben und abgedeckt. Das Ganze lässt man mindestens 90 Minuten oder besser über Nacht stehen. Nachdem man gut umgerührt hat seiht man die Wurzel durch ein Sieb ab und erwärmt den Tee auf die gewünschte Trinktemperatur. Schluckweise trinken.

Über die Heuschnupfenzeit [max. für 6 Wochen am Stück] können 2-3 Tassen / Tag getrunken werden.

Die Schleimstoffe der Eibischwurzel legen sich wie eine Schutzschicht auf die Schleimhaut. Sie wirken beruhigend und reizmildernd. Außerdem fördert die Eibischwurzel die körpereigenen Abwehrkräfte und stärkt das Immunsystem.  Es können auch Tees aus anderen Malvenarten getrunken werden.

Sichere Anwendung

  • Heißes Wasser zerstört die Schleimstoffe der Eibischwurzel, bitte den Tee kalt ansetzen.
  • Eibischwurzel-Tee nicht in Kombination mit Medikamenten trinken, sondern zur Medikamenteneinnahme mindestens 1-2 Stunden zeitlichen Abstand einhalten.
  • In der Schwangerschaft sollte Tee aus der Hibiskusblüte (Hibiscus sabdariffa; ebenfalls als „Malventee“ angeboten!) nicht getrunken werden, da Auswirkungen auf die Gebärmutter möglich sind.
  • Diabetiker sollten vor der Nutzung der Eibischwurzel aufgrund der darin enthaltenen Zucker mit ihrem Arzt sprechen.
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